Warum soll ich in ETFs investieren?

ETFs sind ein sehr einfacher und unkomplizierter Weg, um Dein Geld langfristig an der Börse anzulegen und für Dich arbeiten zu lassen. Viele Menschen träumen vom sogenannten passiven Einkommen. Ihr Kapital ist irgendwo investiert und vermehrt sich quasi von selbst. Der sagenumwobene Zinseszinseffekt tut dann den Rest und sorgt für exponentielles Wachstum. Ein sehr schöner Gedanke, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht.

Unterm Strich musst Du für Dein Geld immer etwas tun, und wenn es nur darum geht, gewisse Entscheidungen zu treffen und natürlich auch Risiken einzugehen. Mit keiner anderen Anlageklasse wirst Du der Idee des passiven Einkommens aber wahrscheinlich so nahe kommen, wie mit ETFs. Wir erklären Dir in 6 einfachen Schritten, wie Du Dein erstes Investment an der Börse in ETFs am besten angehst.

Den passenden ETF finden in 6 Schritten

Schritt 1

Die Entscheidung zum Investieren

Es mag natürlich banal klingen, aber bevor Du Dir Gedanken darüber machen kannst, in welchen ETF Du Dein Geld am besten anlegst, musst Du erst einmal die Entscheidung treffen, dies überhaupt zu tun. Das klingt vielleicht leichter gesagt als getan. Wann immer Du planst, einen Teil Deines angesparten Geldes zu investieren, solltest Du Dir vorher Gedanken darüber machen, wie es um Deine Finanzen eigentlich steht.

1. Kläre folgende Fragen:

  • Wie viel verdienst Du?
  • Wie viel Geld benötigst Du zum Leben und für Deine monatlichen Ausgaben?
  • Wie viel Geld steht Dir tatsächlich zum Investieren zur Verfügung?
  • Was bist Du bereit, zu riskieren?

2. Was ist ein ETF?

Ein ETF ist ein Fonds, welcher in dutzende bis hunderte verschiedener Aktiengesellschaften investiert. Du stellst also Unternehmen Dein Kapital zur Verfügung, damit diese damit arbeiten können, wachsen können und somit steigende Gewinne erzielen können. Von diesen steigenden Gewinnen möchtest Du als Investor profitieren.

3. ETFs sind eine langfristige Anlage

Um diese Gewinnsteigerung zu erzeugen, muss Dir aber von vornherein klar sein, dass die Unternehmen Zeit benötigen. Du verstehst Dich als Investor nicht als Spekulant und versuchst von irgendwelchen kurzfristigen Bewegungen zu profitieren. Dein Geld ist hier langfristig angelegt, und obwohl Du theoretisch natürlich jederzeit die Möglichkeit hast, Deine ETFs wieder zu verkaufen und zu Geld zu machen, sollte diese Möglichkeit am Anfang erstmal keine Rolle für Dich spielen.

Finde Dich damit ab, dass Dein Geld langfristig gebunden ist und Dein Kapital Zeit benötigt, um sich zu entwickeln und zu wachsen. Wenn Du jedoch die Entscheidung zum Investieren getroffen hast und Dir überlegt hast, welche Summe Du im Monat realistisch für Deine Investitionen aufbringen kannst, hast Du bereits einen sehr wichtigen Schritt getan.

 

 

Schritt 2: richtigen Broker finden

Welcher Broker ist der beste?

Um überhaupt Wertpapiere an der Börse kaufen zu können, benötigst Du ein Konto bei einem Broker. Der Broker agiert als Mittelsmann zwischen Dir und der Börse. Du übermittelst Deine Kauf- und Verkaufsaufträge also zunächst immer an den Broker und dieser reicht sie dann an die entsprechende Börse weiter.

Bei einigen Handelsklassen machst Du auch direkt mit Deinem Broker Geschäfte und lässt die Börse hierfür vollkommen außen vor. Das gilt zum Beispiel für CFDs, Zertifikate, Optionsscheine und die Forex Märkte.

Wir empfehlen Dir immer, börslich gehandelte Handelsklassen zu traden. Dazu zählen beispielsweise Aktien, Anleihen, ETFs, Futures und auch Optionen. Diese sind standardisiert und seitens der Börse vollständig reguliert. Weder der Broker noch irgendeine andere Partei hat hierbei Einfluss auf die Preise, was bei CFDs, Zertifikaten, Optionsscheinen und den Forex Märkten eben nicht der Fall ist. Hier bestimmt der Broker beziehungsweise die Bank den Preis.

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Broker Kategorien. Da wir vollständig unabhängig sind, möchten wir Dir explizit keinen Broker empfehlen. Wichtig ist zuallererst, dass Dir der Broker die Möglichkeit einräumt, wirklich auch an einer Börse zu traden und dort Wertpapiere zu kaufen. Wenn Du eine Aktie oder einen ETF kaufst, dann möchtest Du auch diese Aktie oder diesen ETF besitzen und nicht irgendein Derivat wie zum Beispiel einen CFD darauf.

Außerdem solltest Du sicherstellen, dass Dir Dein Broker die Möglichkeit bietet, kostenlose ETF Sparpläne einzurichten, sofern Du dies denn möchtest. Solltest Du vorhaben, nur Einzelinvestition in Aktien und Fonds zu tätigen, dann ist dieser Punkt natürlich nicht wichtig für Dich.

Unser Tipp ist, Dich immer daran zu orientieren, was professionelle Trader und Trading Institutionen tun. Das gilt natürlich auch für den Broker. Mach Dich einmal schlau darüber, bei wem die meisten Profis ihre Handelskonten führen. Bei diesen Brokern kannst als Du als privater Trader nichts verkehrt machen. Im nächsten Schritt musst Du das Konto bei dem Broker dann eröffnen.

Schritt 3: Brokerkonto eröffnen

Wie eröffne ich ein Brokerkonto?

Die Eröffnung eines Kontos ist von Broker zu Broker etwas unterschiedlich. Einige Anbieter haben sich hier auf Privatkunden spezialisiert und den Anmeldeprozess sehr einfach gestaltet. Das heißt jedoch nicht, dass es sich hierbei auch immer automatisch um die besten Broker handelt. Grundsätzlich ist der Anmeldeprozess sehr ähnlich wie bei einer Bank. Der Broker muss natürlich verifizieren, dass Du eine reale Person bist und muss Deine Daten aufnehmen. Außerdem wirst Du Dich im Laufe des Anmeldeprozesses identifizieren müssen. Das läuft in der Regel über Post Ident oder einen Video Call, in dem Du Deinen Personalausweis einer autorisierten Person vorzeigen musst.

Innerhalb weniger Tage solltest Du danach einen Brief erhalten und Dein Konto ist eröffnet. Du kannst dort nun wie bei einem Girokonto Geld einzahlen und Geld auszahlen. Wenn Du ein Wertpapier kaufst, ist das dafür aufgewendete Kapital natürlich erstmal gebunden. Wenn Du es Dir wieder auszahlen lassen möchtest, musst Du das jeweilige Wertpapier erst einmal wieder verkaufen. Daher noch einmal die Warnung: Wenn Du Geld investierst, sollte es sich immer um einen langfristig ausgerichtetes Investment handeln. Stelle also sicher, dass Du das angelegte Geld nicht zu schnell kurzfristig wieder benötigst. Die nächste Frage, die wir uns nun stellen müssen, ist, ob Du lieber einen Sparplan einrichten oder eine einmalige Investition tätigen solltest.

Schritt 4: ETF Sparplan oder Einmalinvestment

Für wen lohnt sich ein ETF Sparplan?

Du hast bei ETFs die Möglichkeit, diese einmalig zu kaufen und dann langfristig zu halten. Natürlich kannst Du auch jederzeit weitere Anteile nachkaufen. Für jeden dieser Kauf- und Verkaufsprozesse berechnet Dir Dein Broker und die jeweilige Börse jedoch Gebühren. Alternativ hast Du die Möglichkeit, einen ETF- oder Aktiensparplan einzurichten. Bei vielen Brokern sind diese Sparpläne kostenlos. Du suchst Dir dabei einen passenden ETF aus, gibst an, welche Summe Du monatlich darin investieren möchtest und den Rest erledigt der Broker automatisch für Dich. Er wird nun jeden Monat die von Dir angegebene Summe von Deinem Girokonto einziehen und diese automatisch in den von Dir gewählten ETF investieren.

So erhöhst Du regelmäßig Deine Fondsanteile und Deine Ersparnisse können auf Dauer effektiv wachsen. Ein Sparplan hat außerdem psychologische Vorteile. Wenn die Kurse einmal stärker einbrechen, musst Du Dich als Fondssparer nicht wirklich ärgern, denn in solchen Phasen kannst Du Deine ETFs ja zu immer günstigeren Preisen nachkaufen. Da Aktienkurse jedoch auf lange Sicht immer zum Steigen neigen, lohnen sich statistisch gesehen von der reinen Rendite her einmalige Investitionen mehr als Sparpläne.

Hier solltest Du jedoch immer die genannten Gebühren beachten und in möglichst großen Stückelungen kaufen. Gerade zu Beginn Deiner Investment Karriere, wenn Dir eventuell noch nicht so viel Kapital zur Verfügung steht, sind Sparpläne in der Regel die beste Alternative. Nun brauchen wir natürlich noch einen ETF, in welchen wir überhaupt investieren möchten.

Schritt 5: Richtigen ETF finden

Welchen ETF soll ich kaufen?

ETF index

ETFs beziehen sich immer auf einen sogenannten Index. Das kann beispielsweise ein großer Leitindex wie unser deutscher DAX oder der amerikanische S&P 500 sein. Es gibt aber auch globale Welt Indizes wie den MSCI World, die sich nicht nur auf Aktien eines bestimmten Landes beziehen, sondern global investieren. Mittlerweile gibt es darüber hinaus eine Vielzahl an speziellen Indizes, die sich beispielsweise auf bestimmte Branchen beziehen oder aber nur bestimmte Aktienkategorien wie Wachstums-, Value- oder Dividendenaktien kaufen.

Sämtliche Indizes funktionieren jedoch völlig regelbasiert und die humane Komponente in Form eines Fondsmanagers ist somit komplett ausgeklammert. Daher sind ETFs auch deutlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds. Hinzu kommt der Fakt, dass es die wenigsten Fondsmanager schaffen, auf Dauer tatsächlich den Markt zu schlagen und bessere Ergebnisse als die großen Leitindizes zu erreichen.

Einfaches Portfolio

Du musst Dir überlegen, ob Du eher ein einfaches oder ein komplexeres Portfolio aufbauen möchtest. Für die einfachere Variante reicht die klassische Investition in einen MSCI World und einen MSCI Emerging Markets ETF völlig aus. Der MSCI World ETF sollte dabei etwa 75% des Portfolios ausmachen und investiert in große Unternehmen der westlichen Industrieländer. Der MSCI Emerging Markets ETF, der dann entsprechend 25% ausmacht, beinhaltet wiederum Unternehmen aus Schwellenländern. Er hat mit stärkeren Schwankungen zu kämpfen, bietet aber sehr gute Zukunftschancen.

 

einfaches etf portfolio

Branchen ETFs

Alternativ kannst Du auch etwas speziellere ETFs auf bestimmte Branchen mit aufnehmen, die Du für besonders zukunftsträchtig hältst. Achte die hierbei allerdings unbedingt darauf, das Ganze nicht zu spekulativ werden zu lassen. Wenn Du Dich für einen Branchen ETF entscheidest, dann setzt das immer voraus, dass Du über Fachwissen in dem jeweiligen Bereich verfügst oder Dich sehr umfangreich mit der Materie beschäftigt hast.

Nachhaltigkeits ETFs

Du hast außerdem mit ETFs die Möglichkeit, nachhaltig zu investieren. ETFs, die mit dem Kürzel “SRI” oder “ESG” gekennzeichnet sind, haben strenge Richtlinien und investieren nicht in Unternehmen, die beispielsweise in den Bereichen Waffenproduktion, Gewinnung unsauberer Energien oder der Tabakindustrie tätig sind. Der ESG Standard ist dabei noch einmal deutlich strenger ausgelegt als der SRI Standard.

Ausschüttende ETFs vs. thesaurierende ETFs

Ein letzter wichtiger Punkt ist die Unterscheidung zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs. Aktiengesellschaften schütten in der Regel von Zeit zu Zeit einen Teil ihrer Gewinne an ihre Aktionäre aus. Diese Gewinnausschüttung bezeichnen wir als “Dividende”. Im Falle eines ETFs sammelt der Fonds diese Dividenden nun vollständig von den Aktienunternehmen ein, in die er investiert ist. Ein thesaurierender ETF nimmt diese eingesammelten Dividenden nun und reinvestiert sie automatisch in neue Aktienanteile. Das ist für Dich als Investor sehr einfach und unkompliziert, denn so vergrößert sich Dein Vermögen nur umso schneller und Du musst Dich um nichts weiter kümmern.

Ein ausschüttender ETF hingegen schüttet, wie der Name schon sagt, die Dividenden als absolute Summen an die ETF Anteilseigner aus. Du erhältst also zu jedem Dividendendatum des ETFs Deine Anteile an der eingesammelten Dividende auf Dein Broker Konto überwiesen. Welche Variante für Dich die bessere ist, musst Du selbst entscheiden. Wenn Du Dich hier um möglichst wenig kümmern möchtest und Dein Geld effektiv anlegen willst, sind thesaurierende ETFs sicherlich die beste Wahl für Dich.

Schritt 6: Kaufen und Abwarten

Nun musst Du abschließend Deine ETFs nur noch bei Deinem Broker kaufen oder einen entsprechenden Sparplan einrichten. Wenn Du das Ganze über Einzelinvestitionen abwickeln möchtest, dann achte auf die richtige Gewichtung. Nehmen wir an, Du möchtest 1.000 Euro investieren. Gehen wir außerdem davon aus, dass Du gerne das eben gerade beschriebene Portfolio bestehend aus zwei ETFs einrichten möchtest: den MSCI World ETF und den MSCI Emerging Markets ETF. Die Gewichtung soll wie gesagt 75/25 betragen. Du möchtest also für rund 750 € Anteile am MSCI World ETF und für rund 250 € Anteile am MSCI Emerging Markets ETF kaufen.

Jetzt gehen wir davon aus, dass der MSCI World ETF gerade einen Kurs von 64 € hat, ein ETF Anteil würde also 64 € kosten, und der MSCI Emerging Markets ETF steht gerade bei 112 €. Jetzt rechnen wir 750 geteilt durch 64. Das ergibt 11,7. Du würdest also 11 oder 12 Exemplare des MSCI World ETFs kaufen. 250 geteilt durch 112 € ergibt wiederum 2,2. Von dem MSCI Emerging Markets ETF würdest Du also 2 Stück kaufen wollen. Bei dem Sparplan musst Du Dir um diese Stückelungen keine Gedanken machen, denn der Broker übernimmt das automatisch für Dich.

Jetzt beginnt die wohl schwierigste Phase beim passiven investieren in ETFs. Vielleicht hat Dich ja schon ein bisschen das Börsenfieber gepackt. Die große Kunst ist nun aber, Deinen Investments wirklich Zeit zu geben, sich zu entwickeln. Wir sprechen hier nicht etwa von 2 Monaten, sondern wirklich von 15 Jahren und mehr, um möglichst effektiv vom Zinseszins zu profitieren und auch wirklich sicherzustellen, eine positive Rendite zu erhalten. Es macht dementsprechend auch überhaupt keinen Sinn, täglich irgendwelche Kurse zu verfolgen. Damit machst Du Dich nur verrückt. Du bist langfristiger Investor und kannst Dich dementsprechend zurücklehnen und Dich in ferner Zukunft über Deine Erfolge freuen.

In ETFS investieren

“Am Ende diesen Blogs erlaubt uns noch einmal, auf unseren ETF & Finanzen Onlinekurs aufmerksam zu machen. Viel Spaß beim Informieren und bis zum nächsten Mal!” – Oliver Sparing

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