Was sind Optionen und warum Du Dich mit Optionshandel beschäftigen solltest

Optionen sind das wohl komplexeste Börseninstrument überhaupt. Sie bieten Dir aber Möglichkeiten, die so mit keiner anderen Handelsklasse an der Börse umsetzbar sind. Gerade als privater Trader hast Du durch den Verkauf von Optionen die Möglichkeit, Dir so etwas wie ein regelmäßiges Einkommen durch den Börsenhandel aufzubauen. Zugegeben – bis Du Optionen wirklich komplett verstanden hast können Jahre ins Land gehen. Das heißt aber nicht, dass Dich das davon abhalten sollte, schon jetzt mit dem Handel von Optionen zu beginnen, denn ich verspreche Dir: Die wahren Tricks und Kniffe lernst Du erst in der Praxis. Damit Du einen guten Einstieg findest, möchten wir Dir heute erklären, wie Optionen funktionieren und warum Du Dich unbedingt mit dem Optionshandel beschäftigen solltest.

Video oder Blog

Was Optionen sind und warum sie sich, gerade auch für Anfänger, sehr lohnen, erklären wir in diesem Blog oder alternativ in diesem Video. Ebenso erklären wir Dir den fundamentalen Unterschied zwischen Optionen und Optionsscheinen!

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Der Unterschied zwischen Option und Optionsschein

O ptionen sind, genau wie Futures, Terminkontrakte. Es wird also zwischen zwei Handelsparteien ein Geschäft abgeschlossen, welches in der Zukunft stattfinden wird. Du darfst Optionen keinesfalls mit Optionsscheinen verwechseln. Die Funktionsweise ist zwar ähnlich, es handelt sich aber um völlig verschiedene Handelsinstrumente. Der Optionsschein wird immer von einem Emittenten, wie einer Bank oder einem Broker, herausgegeben. Dieser hat die vollständige Kontrolle über dessen Struktur und Preisbildung. Diese Optionsscheine werden immer OTC gehandelt, also over-the-counter. Du gehst dabei eine Wette geht direkt mit Deiner Bank oder Deinem Broker ein und handelst kein börsengehandeltes Instrument. Das ist für Dich in jedem Fall von Nachteil.

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Der Vorteil von Optionen

Optionen wiederum sind standardisierte und regulierte Handelsklassen, die international an professionellen Börsen gehandelt werden. Sie werden von privaten und professionellen Händlern und Handelsinstitutionen getradet. Hier ein wichtiger Tip: Du solltest Dich von Beginn Deiner Trading Karriere an immer an dem orientieren, was professionelle Trader tun. Das gilt gerade auch für die Handelsinstrumente, die Du tradest. Diese sollten immer börsengehandelt und reguliert sein, so wie Aktien, ETFs, Anleihen, Futures und natürlich auch unsere Optionen.

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Optionen und Versicherungen

Optionen selbst sind Versicherungsgeschäfte. Sie werden hauptsächlich und klassischerweise dafür verwendet, damit sich kommerzielle Marktteilnehmer gegen Preisschwankungen absichern können. Ihr Prinzip ist dabei aber ein etwas anderes als das von den Futures und ähnelt tatsächlich sehr dem Versicherungswesen aus der realen Welt. Wir haben auf der einen Seite den Versicherungsnehmer, das ist der Käufer einer Option, und auf der anderen Seite den Versicherungsgeber, das ist der Verkäufer der Option, auch Stillhalter genannt. Der Stillhalter verkauft dem Optionskäufer ein Recht.

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Optionen sind Verträge

Die Option ist ja ein Kontrakt, also ein Vertrag, und dieser läuft irgendwann aus. Die Option hat also eine bestimmte Laufzeit. Wir unterscheiden nun zwischen Optionen der amerikanischen und der europäischen Variante. Bei der amerikanischen Option hat der Optionskäufer während der gesamten Laufzeit die Möglichkeit, sein gekauftes Recht auszuüben. Bei der europäischen Variante darf er sein Recht erst zum Ablauftag der Option ausüben. Wir unterscheiden zwischen Aktien- und Future Optionen. Wie der Name schon sagt, werden Aktienoptionen zum Handel von Aktien und Future Option zum Handel von Futures verwendet.

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Das Recht des Options Käufers

Dieses Recht, welches vom Optionskäufer erworben wird, kann sich nun entweder auf den Kauf oder auf den Verkauf einer Aktie oder eines Futures beziehen. Es gibt zwei Arten von Optionen: die Calls und die Puts. Der Einfachheit halber bleiben wir einmal bei Aktienoptionen. Beim Kauf eines Calls erwirbt der Optionskäufer das Recht, die Aktien innerhalb der Optionslaufzeit vom Stillhalter zu kaufen. Beim Kauf eines Puts erwirbt er das Recht, dem Stillhalter die Aktien innerhalb der Optionslaufzeit zu verkaufen. Für dieses Recht zahlt er dem Stillhalter eine feste Prämie, die dieser in jedem Fall behalten darf. Der Käufer darf dieses Recht ausüben, wenn er das möchte, er muss es aber nicht.

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Gemeinsamkeiten von Optionen und Versicherungen

Hier sehen wir die Parallele zu Versicherungen aus unserem Alltag. Wir haben ja gesagt, dass der Stillhalter, also der Verkäufer der Option, der Versicherungsgesellschaft entspricht. Diese erhält vom Optionskäufer eine Prämie, die quasi den Versicherungskosten entspricht. Sollte dem Käufer nun etwas zustoßen, so hat er das Recht, von der Versicherungsgesellschaft, also unserem Stillhalter, Schadensersatz einzufordern. Passiert ihm jedoch nichts, so lässt er dieses Recht verfallen. In diesem Fall freut sich der Versicherer über die eingenommene Prämie, der Optionskäufer hat diese dann zwar in jedem Fall verloren, war jedoch im Zeitraum der Optionslaufzeit abgesichert.

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Die Versicherung muss immer verdienen

Dieses Geschäft kann auf Dauer nur funktionieren, wenn die Versicherung mehr Geld einnimmt, als sie auf lange Sicht ausgeben muss, denn sie ist ja ein Unternehmen, welches rentabel arbeiten muss. Deshalb muss sie den langfristigen, statistischen Vorteil auf ihrer Seite haben. Genauso ist es auch beim Optionshandel. Die Versicherungsgeschäfte müssen sich auf Dauer für den Stillhalter lohnen, sonst würde er ja nicht ins Risiko gehen und Rechte verkaufen. Hier haben wir noch mal einen sehr wichtigen Unterschied zum Optionsschein: Bei diesem kannst Du immer nur Käufer der Option, also Versicherungsnehmer sein. Die Bank behält sich vor, als Stillhalter zu agieren. Was glaubst Du, warum sie das tun wird? Natürlich, sie weiß, dass sie als Versicherungsgeber auf Dauer mehr Geld verdient, weil sie eben den statistischen Vorteil auf ihrer Seite hat. Daher nochmal die Warnung: Handle bitte keine Optionsscheine.

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Optionen darfst Du auch verkaufen

Im Falle der Optionen ist das nicht so. Hier kannst Du auch als Stillhalter tätig werden. Du musst allerdings vorsichtig sein, denn im Gegensatz zum Käufer, dessen Risiko auf die von ihm gezahlte Optionsprämie begrenzt ist, ist Dein Risiko als Stillhalter theoretisch unendlich groß. Ich erkläre Dir das einmal anhand von zwei praktischen Beispielen, einmal anhand eines Calls und einmal anhand eines Puts.

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Beispiel der Call Option

Wir beginnen mit dem Call. Wir bezeichnen ihn auch als Kaufoption, da der Käufer ja das Recht erwirbt, die Aktien vom Stillhalter zu kaufen. Angenommen unsere Aktie steht bei 100 $. Die wichtigsten Parameter, auf die sich die beiden Vertragsparteien erstmal einigen müssen, sind die Laufzeit der Option, die Höhe der Prämie und den sogenannten Strikepreis. Das ist der Preis, zu dem der Käufer letzten Endes das Recht erwirbt, dem Stillhalter die Aktien abzukaufen. Dieser muss nicht zwangsläufig beim aktuellen Kurs der Aktie sein, sondern kann auch jeder beliebige andere Preis sein.

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Die Länge der Optionslaufzeit

Die Länge der Laufzeit einer Option hat natürlich Einfluss auf ihren Preis. Je länger die Option läuft, desto länger hat ja der Käufer das Recht auf Versicherungsschutz. Demzufolge ist die Optionsprämie auch umso höher, je länger er diesen Schutz in Anspruch nehmen möchte. Länger laufende Optionen haben also höhere Prämien als kürzer laufende Optionen. Als Stillhalter handeln wir üblicherweise Optionen mit einer Laufzeit von 30 bis 60 Tagen. Du kannst aber theoretisch auch Optionen handeln, die nur noch eine Woche oder sogar mehrere Jahre andauern.

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Die Höhe des Strikepreises

Als nächstes geht es um den Strikepreis. Dessen Lage bezeichnen wir als Moneyness. Er kann entweder im Geld, am Geld oder aus dem Geld sein. Wenn der Strikepreis in etwa dem aktuellen Kurs der Aktie entspricht, dann sprechen wir von einer Option am Geld. Unsere Aktie liegt wie gesagt bei 100 $. Wenn der Käufer nun eine amerikanische Call Option am Geld erwerben würde und diese eine Laufzeit von 30 Tagen hätte, dann hätte er innerhalb dieser 30 Tage das Recht, die Aktie vom Stillhalter für 100 $ zu kaufen, egal, wo der Aktienkurs hin läuft. Eine Aktienoption bezieht sich immer auf 100 Exemplare der zugrunde liegenden Aktie. Eine Future Option hingegen bezieht sich immer auf exakt einen zugrundeliegenden Future.

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Was kann bei der Call Option passieren?

Der Preis kann nun entweder steigen oder fallen. Wenn er steigt, dann wird der Käufer sein Versicherungsrecht in Anspruch nehmen und die Aktien zum günstigeren Preis von 100 $ vom Stillhalter kaufen. Fällt der Kurs jedoch, dann wird er sein Versicherungsrecht verfallen lassen, denn er kann die Aktien ja nun ganz normal über seinen Broker zu einem günstigeren aktuellen Preis kaufen. Warum sollte er für 100 $ vom Stillhalter kaufen, wenn er die Aktien am Markt gerade für beispielsweise 90 $ kaufen kann? Die Prämie hat er in jedem Fall verloren. Er spekuliert also auf steigende Preise.

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Der Einfluss der Optionsprämie

Um zu gewinnen, muss der Anstieg des Kurses höher sein, als die Prämie, die er gezahlt hat. Nehmen wir einmal an, er hat in diesem Fall für sein Recht 2 $ Prämie gezahlt. Jetzt steigt der Kurs aber nur auf 101 Dollar. Der Käufer wird sein Recht nun natürlich trotzdem in Anspruch nehmen und vom Verkäufer für 100 $ kaufen, denn er macht so ja 1 $ Gewinn. Insgesamt ist ja mit dem Geschäft aber immer noch im Verlust, da die 1 $ Kursgewinn weniger sind als die 2 $ Prämie, Die er für das Optionsgeschäft gezahlt hat. Der Kurs muss also auf mindestens 102 $ steigen, damit der Optionskäufer anfängt, Gewinne zu machen. Das wäre also die Option am Geld.

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Optionen aus dem Geld und im Geld

Wir haben ja gesagt, dass der Strikepreis beliebig gewählt werden kann. Er kann also auch höher oder tiefer als der aktuelle Aktienkurs liegen. Ist der Strikepreis höher als der aktuelle Aktienkurs, dann ist die Call Option aus dem Geld. Der Käufer könnte ja zum Beispiel auch das Recht erwerben, die Aktien vom Verkäufer zu einem Preis von 105 $ zu kaufen. Dieses Recht wird er natürlich zum aktuellen Zeitpunkt nicht in Erwägung ziehen, denn er kann die Aktien ja aktuell am Markt für 100 $ kaufen. Der Kurs der Aktie müsste erst einmal über 105 $ plus Prämien Höhe steigen, damit der Käufer sein Recht in Anspruch nimmt und gewinnt.

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Geringere Chance, aber geringere Optionsprämie

Die Chance, dass er das am Ende tun wird, ist hier also deutlich geringer, da der Kurs ja erst einmal vier weiter steigen muss. Dafür muss der Optionskäufer in diesem Fall aber auch eine deutlich geringere Prämie zahlen, die in diesem Fall eventuell nur bei zwanzig Cent liegen würde.

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Optionen im Geld

Liegt der Strikepreis unter dem aktuellen Aktienkurs, dann sprechen wir bei Call Optionen von Strikepreisen im Geld. Nehmen wir einmal an, der Käufer erwirbt das Recht, die Aktien vom Stillhalter für 95 $ zu kaufen. “Perfekt”, wirst Du Dir jetzt denken, “dann kaufe ich mir einfach dieses Recht und löse es direkt ein”. Du hast dann ja zu 95 $ gekauft und kannst aktuell am Markt zum Aktienkurs von 100 $ verkaufen. Das sind einfache 5 $ Gewinn, oder? Natürlich nicht, denn der Preis für die Optionsprämie wäre in diesem Fall deutlich höher als diese 5 $ und würde wahrscheinlich irgendwo bei 8 oder 9 Dollar liegen. Du hast zwar nun eine höhere Chance, dass Deine gekaufte Option ein Gewinner wird, bezahlst dafür aber auch eine bedeutend höhere Versicherungsprämie.

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Put Optionen sind Verkaufsoptionen

Bei Put Optionen ist alles genau umgekehrt. Der Käufer erwirbt vom Stillhalter das Recht, diesem seine Aktien zu verkaufen. Hierbei geht er also von fallenden Preisen aus. Nehmen wir wieder an, unsere Aktie steht bei 100 $. Wir kaufen nun eine Put Option am Geld zum Strikepreis bei 100 $. Damit haben wir das Recht erworben, dem Optionsverkäufer unsere Aktien zum Preis von 100 $ zu verkaufen. Wenn der Kurs nun sinkt, werden wir dieses Recht in Anspruch nehmen, denn wir können dem Stillhalter ja nun zu einem höheren Marktpreis als dem dann aktuellen Aktienkurs verkaufen.

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Die Moneyness ist bei Puts umgekehrt

In diesem Falle wären niedrigere Strikepreise aus dem Geld und höhere Strikepreise im Geld, also genau umgekehrt zur Call Option. Das waren schon einmal eine Menge Informationen, aber ich hoffe sehr, Du konntest die grundsätzliche Funktionsweise von Optionen verstehen. Es gibt noch eine Menge mehr über Optionen zu wissen und zu lernen aber wir belassen es hier natürlich erst einmal bei den Grundlagen.

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Der Vorteil vom Optionshandel

Nun zur Frage, warum Du Dich als privater Trader mit dem Optionshandel beschäftigen solltest: Wir haben ja gesagt, Versicherungen sind rentabel, weil sie den statistischen Vorteil auf ihrer Seite haben. Sie werden immer mehr Prämien einnehmen, als sie auf lange Sicht Ausgaben zu tätigen haben. Als Stillhalter hast Du an der Börse die Möglichkeit, Deine eigene private Versicherungsgesellschaft zu sein. Wenn Du weißt, wie das Spiel funktioniert und wann und unter welchen Umständen Du am besten Optionen verkaufen solltest, dann kannst Du mit diesen Geschäften regelmäßiges Geld verdienen. Aufgrund Deines statistischen Vorteils sind hier Trading Systeme mit sehr hohen Trefferquoten möglich.

Regelmäßiges Geld an der Börse verdienen mit Futures und Optionen

Wenn Du lernen möchtest, wie Du in diesem Bereich über die Börse ein zusätzliches Einkommen generieren kannst, dann findest Du auf unserer Website zahlreiche Informationen. In unserem dritten Kurs “Der Teilzeittrader” geht es nämlich genau um dieses Thema. Du findest auf der Homepage zahlreiche Infos zum Kurs und dessen Inhalt. Hast Du Fragen zum Thema Edelmetallinvestition, dann schreib uns gern. Wir freuen uns, von Dir zu hören!

Regelmäßig Geld an der Börse verdienen - Börsen Onlinekurs 3 - Der Teilzeittrader