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Das eine hat mit dem anderen relativ wenig zu tun!

Immer wieder werden wir von Interessenten und auch unseren Kunden gefragt, ob sie ihr Geld lieber langfristig in Aktien anlegen oder spekulative Tradingstrategien lernen sollen. Unsere Antwort überrascht die meisten dabei: Das eine hat mit dem anderen relativ wenig zu tun! In diesem Börsen Blog erkläre ich Dir, worauf wir damit hinauswollen und was Du auf jeden Fall tun solltest.

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Unterschied zwischen Investition und Spekulation

Vor kurzem hat ein bekannter junger Tradingcoach in Deutschland bei Instagram seine Kunden dazu aufgerufen, ihm beliebige Fragen zu stellen. Er arbeitet als engagierter und erwiesenermaßen profitabler Daytrader.

Eine aus meiner Sicht interessante Frage war, ob er denn neben dem Trading auch eigene Immobilien zur Vermietung als langfristige Geldanlage besitzt. Seine Antwort darauf war ein relativ nüchternes “Nein”, denn “Immobilien bringen langfristig zwischen 2 und 4 % Jahresrendite, während er mit dem Trading regelmäßig mehr als 100 % Rendite erreicht”.

Diese Rendite möchte ich ihm gar nicht absprechen, dass ist ein Wert, den tatsächlich viele erfahrene und profitable Daytrader erreichen. Was der junge Mann nur nicht verstanden hat, ist der Unterschied zwischen einer Investition und einer Spekulation.

Spekulieren in From von Daytrading

Aus unserer Sicht verhält sich das Ganze so: Spekulieren in Form von Daytrading ist ein Beruf und keine Kapitalanlage. Man kann sich dafür entscheiden, Daytrading zu lernen, muss sich aber entsprechend über den Aufwand und das Risiko bewusst sein.

Investieren

Investieren hingegen sollte für jedermann Pflicht sein. Bevor Du überhaupt über spekulatives Trading nachdenkst, sei es jetzt nebenberuflich im Swingtrading oder hauptberuflich im Daytrading Bereich, musst Du Deine Finanzen organisiert haben, Rücklagen gebildet haben, auf finanziell absolut stabilen Beinen stehen und einen Teil Deines Geldes sinnvoll in langfristige Werte investiert haben.

Natürlich – diese langfristigen Investments werden Dir mit großer Sicherheit weniger Rendite einbringen als es profitables Trading tut. Aber Du kannst hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. An allererster Stelle muss immer der Schutz Deines Kapitals und damit verbunden der Schutz Deiner Existenz stehen.

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Erst die Rücklagen aufbauen, dann ans spekulative Trading denken!

Ob Du Dein Geld dabei in Immobilien investierst oder in Aktien, Gemälde oder 70 Jahre alten Wein, das ist wiederum eine andere Frage. Wir empfehlen Dir natürlich immer zuallererst ein gut diversifiziertes Börsenportfolio aufzubauen. Es ist nicht nur am einfachsten umsetzbar, sondern dauerhaft die lukrativste und auch sicherste Anlageform. Wie Du dabei am besten vorgehst, das kannst Du, wenn Du möchtest, in unseren ersten beiden Kursen lernen.

    1. Kurs 1: der passive Investor Geld langfristig anlegen in ETFs und Aktien
    2. Kurs 2: der aktive Investor als professioneller Investor den Markt schlagen

    Erst wenn dieser wichtige Teil abgearbeitet ist, Du über ein Anlageportfolio verfügst, sichere Einkünfte und Rücklagen hast, kannst Du Dich mit dem spekulativen Trading beschäftigen, wenn Du das möchtest.

     

    Kurs 1: der passive Investor und Kurs 2: der aktive Investor

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    Die zwei Trading Disziplinen

    Grundsätzlich unterscheiden wir hier zwischen zwei Disziplinen oder besser gesagt Herangehensweisen:

    Swing- und Positionstradings

    Wir handeln zum einen Strategien im Bereich des Swing- und Positionstradings. Hierbei halten wir unsere Trades über mehrere Tage bis Wochen. Diese Ansätze sind gut neben Deinem eigentlichen Hauptberuf umsetzbar und bringen ein lukratives Zusatzeinkommen. Für diese Art des Handels benötigst Du immer eigenes Kapital. Wir empfehlen hier mindestens 10.000 Euro, die Dir frei zur Verfügung stehen sollten und deren Fehlen Deinen Alltag nicht beeinträchtigen würde.

    Daytrading

    Die andere Disziplin ist dann das Daytrading. Ich spreche ungern in Absoluten, denn Ausnahmen bilden ja bekanntlich immer die Regel, aber die wenigsten Menschen werden es wohl schaffen, neben ihrem eigentlichen Job profitable Daytrader zu werden.

    Deswegen sagen wir immer ganz klar: Daytrading ist ein Beruf und sollte auch in jedem Fall als solcher betrachtet werden. Die eigentliche Handelszeit wird sich zwar in der Praxis auf 2 bis maximal 6 Stunden am Tag begrenzen, die Vorbereitung, Nachbereitung und Entwicklung neuer beziehungsweise Verbesserung bestehender Strategien wird hier aber definitiv den Rest tun. Daytrading zu lernen, wenn Dir aktuell nur eine Stunde Zeit am Tag zur Verfügung gesteht, ist schwierig und vorsichtig ausgedrückt wenig effektiv.

    Es ist wie beim Erlernen eines Instruments – Du musst ständig an Dir arbeiten, Dich verbessern, an die Marktsituationen anpassen und am Ende ist doch immer noch Luft nach oben.

    Natürlich kannst Du mit dem Trading mehr Rendite erwirtschaften als mit langfristigen, mehr oder weniger passiven Geldanlagen. Dafür musst Du aber auch aktiv arbeiten und das darfst Du keinesfalls unterschätzen. Für die wenigsten Kollegen ist Daytrading der entspannte Beruf mit dem Laptop am Strand, den sich viele Träumer darunter vorstellen.

    Es ist ein extrem fordernder Job, der viel Erfahrung voraussetzt, im Alltag Energie kostet und Dir permanent höchste Konzentration abverlangt. Und selbst, wenn Du alles richtig gemacht hast, wirst Du Dich trotzdem noch mit den vielen Situationen konfrontiert sehen, in denen Deine Trades schiefgehen und Dein Konto zumindest zeitweise schrumpft.

    Ich will Dir das Trading nicht schlecht reden, es ist nach wie vor mein Traumjob. Ich möchte nur, dass Du mit einer gehörigen Portion Realismus an die Sache herangehst, wenn Du Dich dafür interessierst.

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    Fazit: Investieren ist Pflicht! Trading ist ein Handwerk, das man erlernen muss!

    Abschließend lässt sich also sagen – Investieren sollte für jeden von euch Pflichtprogramm sein. Kümmert euch um euer Geld, organisiert eure Einkünfte und legt sie gut für später an. Nebenberufliches Swingtrading kann eine tolle Zusatzeinkunft sein, vorausgesetzt, Du hast das Kapital dafür über.

    Daytrading hingegen ist sowohl mit Eigenkapital als auch vollständig mit Fremdkapital möglich, setzt aber eine Menge Zeit, Erfahrung und Wissen voraus.

    Börsen Blog – photo by Maxim Hopman on Unsplash